Kultur ist mein Beruf!

Culture is my job! La culture est mon métier! Kultur ist mein Beruf!

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Coronakrise haben 14 Kulturverbände (inkl. ProCirque!) aus der ganzen Schweiz eine Sensibilisierungskampagne ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Bedeutung und Vielfalt der Kulturbranche hervorzuheben und die grosse Zahl professioneller Kulturschaffender in der Schweiz sichtbar zu machen. Die Kampagne soll auch die Diskussion darüber anregen, wie die Kulturszene nachhaltig stabilisiert und die Arbeitsbedingungen grundlegend verbessert werden können.

Kulturschaffende sind professionelle Berufstätige, mit hochwertigen Ausbildungen, vertieftem Fachwissen und oft langjähriger Berufserfahrung.
Kulturschaffende sind solidarisch: wir haben uns zusammengeschlossen, um gemeinsam für unsere Branche und ihr wirtschaftliches Überleben zu kämpfen.
Kulturschaffende sind viele und sie sind in unterschiedlichsten Bereichen tätig.
Wir alle gestalten die vielfältige Schweizer Kulturlandschaft aktiv mit und stellen uns damit in den Dienst der gesamten Gesellschaft.

Die aktuelle Krise trifft uns hart und gefährdet unsere berufliche Existenz!

Um Tanz- oder Theaterstücke zu produzieren, Tourneen, Konzerte und Festivals zu organisieren oder um Kunstwerke zu erschaffen, braucht es ein breites Spektrum an Fachkräften mit ihrem je spezifischen Knowhow. Vor allem braucht es aber die Bereitschaft und den Durchhaltewillen, trotz unregelmässigen Arbeitsrythmen und meist auch prekären Arbeitsbedingungen, eine professionelle Karriere im Kulturbereich zu wagen.

Die COVID-19-Pandemie hat die Kulturschaffenden hart getroffen und dazu geführt, dass die meisten künstlerischen Produktionen von einem auf den anderen Tag gestoppt wurden. Kulturinstitutionen und Betriebe mussten vorübergehend schliessen. Aufträge brachen weg und man muss damit rechnen, dass diese noch lange nicht im gewohnten Umfang wieder kommen werden. Viele Kulturschaffende leben aktuell am Existenzminimum oder darunter. Wann und unter welchen Umständen sie ihre Arbeit wieder aufnehmen können, ist für viele von ihnen ungewiss.

Die Schweizer Kulturszene verfügt über eine bemerkenswerte Widerstandskraft: Bereits vor der Coronakrise sind die Kulturbudgets zunehmend unter Druck geraten. Administrative und rechtliche Auflagen, z.B. im Zusammenhang mit Fördergesuchen und Bewilligungen, haben in den letzten Jahren stetig zugenommen. Dies zehrt an den Kräften der Kulturschaffenden.

Die Nothilfemassnahmen, welche der Bund Anfang April für die Kultur ausgearbeitet hat, stellen eine wichtige Unterstützung für Kulturschaffende und Betriebe dar, um die finanziellen Verluste infolge der zahlreichen Ausfälle abzufedern. Inzwischen wurden jedoch bereits einige der Massnahmen abgeschwächt, so z.B. der Erwerbsersatz für Personen in arbeitgeberähnlichen Positionen und Lehrlinge oder die Kurzarbeitsentschädigung an subventionierte Kulturinstitutionen.

Nach den Lockerungen, welche der Bundesrat am 27. Mai 2020 bekannt gegeben hat, denken viele, dass der Kulturbetrieb wieder im gewohnten Rahmen aufgenommen werden kann. Doch dem ist nicht so. Während einige Kulturinstitutionen ihre Türen mit einem stark reduzierten Programm und entsprechend weniger Einnahmen wieder öffnen, bleiben zahlreiche andere bis auf weiteres geschlossen. Zu unterschiedlich sind die Realitäten der einzelnen Betriebe.

Deshalb ist es unerlässlich, dass die Nothilfemassnahmen verlängert und den unterschiedlichen Bedürfnissen angepasst werden! Nur so kann das Kulturschaffen in der Schweiz in seiner Vielfalt erhalten werden.

Die Auswirkungen der Krise werden auch noch in den kommenden Jahren spürbar sein. Deshalb ist es wichtig, dass jetzt geeignete und koordinierte Unterstützungsmassnahmen entwickelt werden, welche die Kulturszene auch mittel- und langfristig zu stabilisieren vermögen.

Um die Vielfalt der Kulturberufe und die grosse Zahl professioneller Kulturschaffender in der Schweiz sichtbar zu machen, haben 14 Kulturverbände aus der ganzen Schweiz diese Sensibilisierungskampagne ins Leben gerufen. Neben verschiedenen Aktivitäten in den sozialen Netzwerken (Banner, Videoporträts), können sich professionelle Kulturschaffende auf der Webseite cultureismyjob.ch registrieren.

Wenn Sie ein Kulturschaffender sind, zögern Sie nicht, Ihren Namen an die Wand zu schreiben: cultureismyjob.ch! Stand der Registrierungen nach dem ersten Wochenende: 3’000+

Die Kampagne wurde von folgenden 14 Kulturorganisationen initiert:
ARTOS – Association romande technique organisation spectacle
AVDC – Association vaudoise de danse contemporaine
DANSE SUISSE – Berufsverband der Schweizer Tanzschaffenden
DANSE TRANSITION – Accompagnement à la transition de carrière
FARS – Vereinigung der Schweizer Strassenkünste
FCMA – Fondation Romande Pour la Chanson Et les Musiques Actuelles
PETZI – Verband Schweizer Musikclubs und Festivals
PROCIRQUE – Berufsverband der Schweizer Zirkusschaffenden
RESO – Réseau Danse Suisse
SONART – Musikschaffende Schweiz
SSRS – Syndicat Suisse Romand du Spectacle
SVTB-ASTT – Schweizer Verband technischer Bühnen- und Veranstaltungsberufe
SME – Swiss Music Export
t. – Theaterschaffende Schweiz


Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*