“Young Stage : Nachwuchs wirbt für den Zirkus”

bz Basel (22.04.2015)
Young Stage. Mehr Cirque du Soleil als Knie-Dynastie: Nachwuchs wirbt für den Zirkus
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Der Spanier Saulo Sarmiento am fliegenden Mast. (Young Stage 2015)

Nicht der klassische Zirkus mit Sägemehl, Clowns und Pferden steht bei «Young Stage» auf dem Programm, stattdessen zeigt das internationale Zirkusfestival eine moderne Bühnenshow und dient der Nachwuchselite als Karrieresprungbrett.

Die Manege gefüllt mit Sägemehl. Pferde, die darin ihre Runden drehen, und ein Clown, der das Publikum unterhält. Die Assoziationen zum Zirkusbesuch sehen wohl alle ähnlich aus. Nadja Hauser, die Festivaldirektorin von Young Stage, erklärt, dass ihre Veranstaltung bewusst auf diese Elemente verzichtet: «Bei Young Stage stehen die klassische Artistik und der traditionelle Zirkus nicht im Vordergrund.» Der Wettbewerb sei eher als moderne Bühnenshow mit Live-Musik zu verstehen.

Das Festival bietet jungen Artisten eine Plattform, um sich dem Publikum zu präsentieren. Gefördert werden unbekannte Künstler, die erst kürzlich ihre Ausbildung an einer artistischen Hochschule abgeschlossen haben. Die Künstler präsentieren sich nicht ausschliesslich dem Publikum, auch internationale Scouts werden anwesend sein, um die Talente und ihre Techniken unter die Lupe zu nehmen. Anschliessend an die fünf Vorstellungen, die vom 16. bis 19. Mai auf der Rosentalanlage in Basel stattfinden, werden die besten Darbietungen gekürt.

Es werden sowohl Auszeichnungen mit lukrativen Preisgeldern als auch Engagements vergeben. Bewertet werden die Darstellungen von einer achtköpfigen Expertenjury.

Die steigende Anzahl an Bewerbungen spreche dafür, dass das Festival weltweit bekannt ist und unter Artistenkreisen einen ausgezeichneten Ruf geniesst, sagt Hauser. Trotz des Erfolgs gibt es in der siebten Ausgabe des Anlasses einige Neuerungen. In der Show sind zusätzliche Disziplinen wie der fliegende Mast oder das Rhönrad zu sehen.

Obwohl das Programm erweitert wurde, soll eines nicht vergessen werden: «Der Zirkus hat einen relativ schweren Stand, da die Schweiz ihn nicht auf gleicher Ebene ansiedelt wie Theater, Tanz oder Musik», klagt Sarah Simili vom schweizerischen Berufsverband der Zirkusschaffenden Pro-Cirque. Um dem entgegenzuwirken, findet im Rahmen der Veranstaltung erstmals die Fachtagung «Session Professionnelle» statt. Zirkusschaffende und Showproduzenten aus dem In- und Ausland diskutieren über die geringe Akzeptanz und suchen Wege, um die Anerkennung zu steigern.

Auch die ausgewählten Artisten werden ihr Bestes geben, um das Bild des modernen Zirkus aufzuwerten. Wer sich die Show der Nachwuchselite nicht entgehen lassen will, sollte sich beeilen: Bereits die Hälfte der verfügbaren Plätze sind ausgebucht.

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